Alles neu macht der Mai
Der Liedtext:
Alles neu macht der Mai,
macht die Seele frisch und frei.
Laßt das Haus, kommt hinaus!
Windet einen Strauß!
Rings erglänzet Sonnenschein,
duftend prangen Flur und Hain:
Vogelsang, Hörnerklang
tönt den Wald entlang.
Wir durchziehen Saaten grün,
Haine, die ergötzend blüh’n,
Waldespracht, neu gemacht
nach des Winters Nacht.
Dort im Schatten an dem Quell
rieselnd munter silberhell
Klein und Groß ruht im Moos,
wie im weichen Schoß.
Hier und dort, fort und fort,
wo wir ziehen, Ort für Ort,
alles freut sich der Zeit,
die verschönt erneut.
Widerschein der Schöpfung blüht
uns erneuend im Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
macht der holde Mai.
Autor und Quellenangaben:
Alles neu macht der Mai ist ein Gedicht, das der Schulmeister, Heimatkundler und Schriftsteller Hermann Adam von Kamp (1761 – 1867) aus Mülheim im Jahr 1818 verfasste. Von Kamps zahlreichen Gedichten, die heute vergessen sind, ist Alles neu macht der Mai das einzige, das populär wurde.
Quelle: Lieder-archiv.de